15 schwule Männer im Senegal festgenommen

Die staatlichen Behörden im Senegal haben am vergangenen Wochenende fünfzehn schwule Männer festgenommen, die über eine WhatsApp-Gruppe kommuniziert hatten und sich darüber zu sexuellen Treffen verabredet haben sollen. Die Festnahmen sind Teil einer anhaltenden Welle homophober Razzien, die verstärkt bereits seit August dieses Jahres im westafrikanischen Land vonstattengehen.

Nach senegalesischem Recht kann „ein Akt gegen die Natur“ mit einer Person gleichen Geschlechts mit bis zu fünf Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe geahndet werden. Berichte über die jüngsten Festnahmen stammen von der „Tribune of Senegal“, einer Zeitung, die extremistischen und islamistischen Gruppen nahesteht. Die schwulen Männer werden dabei immer wieder als „Gordjiguene“ bezeichnet, ein extrem abwertender Begriff, der wörtlich übersetzt etwa „Mann-Frau“ bedeutet und explizit für homosexuelle und queere Menschen verwendet wird.

Die Ermittler sollen den Verdächtigen nach der Festnahme eines 26-jährigen Studenten auf die Spur gekommen sein – dieser gestand unter Folter Mitglied der betreffenden WhatsApp-Gruppe namens „Grindy Gay Dating“ zu sein. Drei seiner regelmäßigen Sexpartner wurden daraufhin sofort festgenommen. Alle Angeklagten wurden dem Staatsanwalt am Obersten Gerichtshof in Dakar vorgeführt, wegen „widernatürlicher Handlungen“ und „unsittlicher Übergriffe“ angeklagt und in Untersuchungshaft genommen. Vor dem Magistratsgericht erhielt jeder von ihnen eine zweijährige Haftstrafe.

Homosexuelle sind im Senegal mehr denn je rechtlicher Verfolgung und gesellschaftlicher Diskriminierung ausgesetzt, willkürliche Verhaftungen und Lynchjustiz werden ohne Konsequenzen geduldet. Laut einer Pew-Studie halten 97 Prozent der Senegalesen Homosexualität für nicht akzeptabel – mit ihrer Einstellung stützen sie die rabiate Vorgehensweise gegen schwule Männer.

PM

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