
Kindheit zwischen Ablehnung und Akzeptanz
Schon als Kind stand Pape vor einer doppelten Herausforderung: den praktischen Einschränkungen seines Körpers und den gesellschaftlichen Barrieren. Mehrfach wurde ihm der Zugang zu Schulen verwehrt – nicht wegen mangelnder Intelligenz, sondern aus Angst und Unwissenheit gegenüber seinem Handicap. Doch seine Familie und einige entschlossene Lehrer glaubten an ihn.
In der Grundschule von Gawane und später am Collège d’Enseignement Moyen (CEM) von Ngane Sarr zeigte sich, dass Pape mehr als nur mithalten konnte. Mit seinen Füßen lernte er zu schreiben, Bücher umzublättern und sogar am Computer zu arbeiten. Was für andere eine Unmöglichkeit schien, wurde für ihn zur täglichen Routine.
Der lange Weg zum Abitur
Sein Bildungsweg war gesäumt von Prüfungen – im wörtlichen wie im übertragenen Sinn. Beim Brevet de Fin d’Études Moyennes (BFEM), dem senegalesischen Abschluss der Mittelstufe, erreichte er herausragende 17 von 20 Punkten. Später trat er zum Baccalauréat Série S2 an, dem naturwissenschaftlichen Zweig der Oberstufe, und bestand mit der Auszeichnung Mention Bien. Bemerkenswert: Er wurde Erster seines Prüfungszentrums – ein Erfolg, der landesweit Beachtung fand.
Anerkennung auf höchster Ebene
Im Jahr 2025 schrieb Pape ein weiteres Kapitel seiner Geschichte. Beim renommierten Concours Général in Dakar – einer Veranstaltung, bei der die besten Schüler des Landes geehrt werden – überreichte ihm Präsident Bassirou Diomaye Faye die erste „Médaille Gaïndé de la Performance“. „Gaïndé“, das wolofische Wort für Löwe, steht für Mut, Stärke und Würde – Eigenschaften, die Pape Tag für Tag verkörpert.
Mehr als nur ein Vorbild
Pape Natango Mbaye ist nicht nur ein begabter Schüler, sondern ein Botschafter für Inklusion. Seine Geschichte inspiriert Jugendliche im Senegal und darüber hinaus, ihre Träume zu verfolgen, unabhängig von körperlichen oder gesellschaftlichen Hindernissen. In Interviews betont er immer wieder, dass er nicht als Ausnahme, sondern als Beispiel gesehen werden möchte – als Beweis dafür, dass Barrierefreiheit, Akzeptanz und gleiche Chancen keine Gnade, sondern ein Recht sind.
Blick in die Zukunft
Seine genauen beruflichen Pläne hält er noch offen, doch Pape denkt an ein Studium in einem naturwissenschaftlichen oder technischen Fach. Gleichzeitig möchte er sich für bessere Bildungsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderung einsetzen. „Ich möchte, dass kein Kind mehr den Weg gehen muss, den ich gegangen bin – voller Ablehnungen und Hürden“, sagte er in einem Fernsehinterview.
Fazit:
Die Geschichte von Pape Natango Mbaye ist die eines jungen Mannes, der beweist, dass Grenzen oft nur im Kopf existieren. Er ist ein Symbol für den Triumph des menschlichen Willens – ein Löwe im Geiste, der mit den Füßen schreibt und mit dem Herzen siegt.
Foto Pressemitteilung des Präsidenten
Henriqueta Inacio Da Silva